Der Tschernobyl Weg

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Tschernobyl geht immer weiter

Von Swetlana Alexijewitsch stammt der Satz, dass die Menschen Tschernobyl bis heute nicht verstanden haben. Wie auch? Es ist nicht einfach ein „historisches“ Katastrophendatum, dessen Folgen in kurzer Zeit verblassen. Tschernobyl geht immer weiter… Die Zeit heilt nicht die Wunde.

Wer das Buch „Der Tschernobyl-Weg. Von der Katastrophe zum Garten der Hoffnung“ von Alexander Tamkowitsch liest, wird einen „Weg“ entlang geführt, den viele Menschen miteinander gegangen sind – und auch noch gehen. Es ist ein Weg der Individuen im solidarischen Miteinander – also eine Solidaritätsbewegung. Es sind die Geschichten von Menschen, die initiativ wurden – sich zusammengeschlossen haben.

Es sind Menschen wie Gennadij Gruschewoj und Irina Gruschewaja – und viele, viele andere – deren Haltungen gegen ein repressives System Hoffnung macht: Die Hoffnung, trotz des Wahn-Sinns allenthalben unbeirrt auf dem Weg zu bleiben. Die Hoffnung, dass Selbsthilfe durch persönliches und gemeinschaftliches Engagement den Weg für ein freies und demokratisches Miteinander bereiten. Die Hoffnung, dass die Wunden von Tschernobyl nicht mehr zugedeckt werden und gerade dadurch Wege für ein besseres Leben sichtbar werden. Trotz aller Rückschläge, Widrigkeiten und Enttäuschungen zieht sich die Hoffnungsperspektive wie ein roter Faden durch das Buch. Persönlich seit 25 Jahren in der Tschernobylbewegung engagiert, kann ich das Buch „Der Tschernobyl-Weg“ jeder/jedem empfehlen, die/der Antworten sucht, Tschernobyl zu verstehen…

Rudolf Düber

(war bis zum Ruhestand am 1.6.2016 Direktor des Caritasverbandes Rhein-Wied-Sieg e.V., ist Diakon und moderiert das „Forum“ der Bundesarbeitsgemeinschaft „Den Kindern von Tschernobyl“)

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